Möglichkeiten von Patenschaften für Indien
(erstellt mithilfe von Informationen von H.H. Pfr. Jose George Palakuzha)
Das Bistum Jalandhar liegt im nordwestlichen Teil Indiens und gehört zum Bundesstaat Punjab. Das Gebiet umfasst eine Fläche von 50.362 km² und hat ca. 24 Millionen Einwohner. (Stand 2001). (Zum Vergleich: In Bayern ca. 70.500 km² leben ca. 12,5 Millionen Menschen.)
Am 6. Dezember 1971 erhob Papst Paul der VI die Präfektur Jalandhar in den Status einer Diözese und Bischof Symphorian Keeprath wurde zu ihrem ersten Bischof ernannt. In dieser Diözese leben ca. 95.000 getaufte Katholiken. 94 Prozent der Katholiken sind einheimische Punjabis.
Die erklärte Politik der indischen Regierung seit der Unabhängigkeit des Landes von der britischen Herrschaft im Jahre 1948 war, jede Anstrengung zu unternehmen, die unteren Kasten in der Hindu-Gesellschaft aus dem Würgegriff der oberen Kasten zu befreien. Viele Gesetze wurden deshalb in diesem Sinn verabschiedet. Menschen aus den unteren Kasten wurden bevorzugt mit großen wirtschaftlichen und pädagogischen Zugeständnissen. Ganz Indien wurde stark verändert, besonders auch der Norden einschließlich Punjab. Die Regierung hat jedoch die gleichen Konzessionen für Christen, die wie die Menschen aus den unteren Kasten stark benachteiligt waren, systematisch verweigert. Der Kampf um ihre Rechte erfolgte daraufhin in den letzten Jahren unnachgiebig von Seiten der Christen.
Die Anzahl der Christen steigt stetig. Sie sind gewillt Opfer für Jesus zu bringen. Sie praktizieren eifrig ihre Religion. Trotz der Tatsache, dass sie keine lange katholische Tradition aufweisen können, haben sie viel katholische Hingabe und Aufopferung verinnerlicht und saugen den katholischen Geist in sich auf. An Ostern und Weihnachten und solchen gemeinschaftlichen Feierlichkeiten wie Jahresfest des Schutzpatrons, Pastoralbesuch des Bischofs, charismatische Versammlungen etc., ist in der Kirche eine Teilnahme von fast 100 % zu verzeichnen. Den Karfreitag begehen die allermeisten in völliger Abstinenz von jeglicher Nahrung und Getränken und in vielen Pfarreien wird ein Kreuzweg auf einer Strecke von mehreren Kilometern in der brennenden Sonne gehalten. Die Fastenzeit mit Fastenopfer und Abstinenz wird von einer großen Anzahl von Leuten peinlich genau eingehalten.
Die Teilnahme an der Sonntagsmesse variiert von Ort zu Ort. Sie steht bei nur ca. 40 %. Der Grund dafür ist die große Entfernung, die die Leute zurücklegen müssen, um ihre Kirche zu erreichen. (Zum Vergleich: Das Dekanat Nabburg hat in der Diözese Regensburg zurzeit die besten Besucherzahlen mit ca. 35% - in Rottendorf liegt der Besuch bei ca. 48 %. In den großen deutschen Städten wie München liegt der Besuch bei nur ca. 10%!)
Als Bischof Symphorian Keeprath 1972 als erster Bischof von Jalandhar (Jullundur) sein Amt übernahm, gab es nur 10 Pfarreien in der Diözese, die 100 Kilometer voneinander entfernt waren. Ständiges Bestreben war, die Entfernung zwischen den Pfarrzentren zu reduzieren. Es konnte erreicht werden, die Distanz auf ungefähr 25 Kilometer herabzusetzen. Nun ist die Zahl der Pfarreien auf 99 angestiegen und in fast jeder Pfarrei ist ein Priester ansässig.
In vielen Pfarreien liegen die Dörfer weit auseinander und deshalb reist der Priester an Wochentagen in die Dörfer. Die Heilige Messe wird in einem Privathaus gefeiert. Dies ist charakteristisch für viele Pfarreien. Die Katholiken sind meist Hilfsarbeiter ohne Land, die auf Grundeigentümer für tägliche Arbeit und Unterhalt vertrauen. Die nichtchristlichen Landbesitzer geben ihnen nicht einmal sonntags frei. Darum sind die meisten der Leute gezwungen, am Sonntag zu arbeiten. Viele besuchen die Messe und gehen wieder zurück zur Arbeit.
Es ist in vielen katholischen Familien der Brauch morgens und abends zu beten. Das tägliche Beten des Rosenkranzes gehört in den Familien fast zur Praxis. In vielen Dörfern stehen kleine Kapellen. Die Feste des Kirchenpatrons dieser Kapellen werden von den Dorfbewohnern mit Novene oder Triduum, Beichte, Kommunion und Gemeinschaftsmahl (Agape) begeistert gefeiert. Nahezu alle Messbesucher empfangen die Heilige Kommunion.
Die Eltern sind ängstlich darauf bedacht, ihre Kinder so bald als möglich taufen zu lassen.
Der Pastoralbesuch des Bischofs in den Pfarreien erfolgt mindestens einmal in zwei Jahren. Die Leute bereiten sich selbst darauf vor, während des Pastoralbesuchs das Sakrament der Firmung zu empfangen.
Da die Katholiken von ihrer Anzahl her nur eine Randgruppe bilden, tun sie sich oft schwer, passende Ehepartner zu finden. Deshalb sind Mischehen allgemein üblich. Durch die intensiv betriebene Unterweisung im Glauben (Katechese) steigt jedoch die Zahl der Ehen zwischen Katholiken an.
In der Diözese arbeiten 67 Diözesanpriester. Diese Pfarrer versorgen 64 von 100 Pfarrgemeinden im Bistum. Viele unter ihnen sind Missionare aus Südindien, haben die einheimische Sprache Punjabi erlernt und sich mit den Menschen hier identifiziert. Die Übersetzung der liturgischen und katechetischen Bücher und Literatur auf Punjabi wird von diesen Priestern besorgt.
Um die Förderung von einheimischen Berufenen aus Punjab bemüht man sich intensiv. Die Vermehrung von Schulen, betreut von der Kirche, und der starke Antrieb alle katholischen Kinder auszubilden, haben zu dem Resultat geführt, dass das religiöse Leben und die Zahl der einheimischen Berufenen zum Priesteramt zunehmen. Bis jetzt gibt es nur sechs Priester in der Diözese, die aus Punjab stammen. In den Seminaren studieren etwa 170 Seminaristen.
Es gibt 40 Seminaristen im minderjährigen Seminar (Minor Seminary).
Es ist gewiss einer unter diesen Studenten, der Ihre Hilfe brauchen wird, falls Sie zur Unterstützung eines Studiums bereit sind.
Es werden rund 105 Schulen, viele Herbergen, Krankenhäuser etc. in der Diözese Jalandhar (Jullundur) unterhalten. Auch fünf religiöse Männerkongregationen arbeiten hier, sowie 18 Kongregationen von frommen Schwestern (Nonnen), mit 572 Mitgliedern. Diese leben in 91 Klöstern und wirken von da aus. Ihre Dienste auf den Gebieten der Pädagogik, Gesundheit und Hygiene, Katechetik und soziale Wohlfahrtsprogramme sind von großer Hilfe für die Menschen und werden von Christen und Nichtchristen gleichermaßen geschätzt.