Chronik

Vorchristliche und christliche Bestattungen

Im mittleren Oberpfälzer Raum ist bis zum heutigen Tag nicht allzu viel über das Begräbnis- und Bestattungswesen aus vorchristlicher Zeit bekannt.

Lediglich so genannte "Grabhügel", bestehend aus kreisrunden bis zu 2 Meter hohen Erhebungen, oft mit Bäumen und sonstigen Sträuchern bewachsen zeugen von einem Volksstamm, der vor mehr als 3000 Jahren hier seine Toten bestattet hat.
Solche Hügel gibt es in der gesamten Oberpfalz von Waldsassen bis Regensburg.
Über Kammern, in denen man die Toten niederlegte, und ihnen Waffen, Tonschalen, Schmuck und sonstige Gebrauchsgegenstände beigab, häufte man lose Steine darüber, wobei als Abdeckungsmaterial Erde Verwendung fand.
Der größte Teil dieser Hügelgräber wurde im 19. Jahrhundert von Grabräubern heimgesucht, die die gesamte Oberpfalz durchzogen und altes Kulturgut vernichteten.

Mit dem Einzug des Christentums durch den bajuwarischen Volksstamm im 5. und 6. Jh. n. Chr. änderten sich auch die Bestattungssitten. Im Hinblick auf die künftige Auferstehung bestatten die Christen ihre Toten in der Erde. Anfangs scheint man die Verstorbenen mit Vorliebe noch außerhalb der Ortschaften begraben zu haben, doch wird es schon im Frühmittelalter üblich, den Friedhof unmittelbar an der Kirche anzulegen, ihn also in die Dorfmitte mit einzubeziehen.
Dieses Bild hat sich im Grundsatz in den Ortschaften erhalten. Ein christlicher Gedanke ist es, dass Lebende und Tote eng zusammengehören und eine Einheit der gesamten Kirche bilden.
Beim sonntäglichen Gang zur Kirche betritt der Christ den Gottesacker, in welchem seine Vorfahren und Freunde ruhen und er selber einmal gebettet wird.

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